Das war die Macoun 2011

An diesem Wochenende hat im Haus der Jugend in Frankfurt am Main zum vierten Mal die Macoun (@MacounFFM / #macoun) stattgefunden.
Seit 2008 findet diese „low Budget“ Veranstaltung von Mac Entwicklern für Mac Entwickler schon statt. Die Veranstaltung hatte dieses Jahr zum ersten mal drei parallele Tracks und so konnten die abermals gewachsene Anzahl der Teilnehmer von kapp 440 Personen unter insgesamt 21 Sessions, zwei mussten wegen Krankheit der Referenten leider ausfallen, bzw. es gab eine Ersatzsession, auswählen. Die Themen reichten von der Metaebene bis in die Tiefen der OS X Runtime-Umgebung und anderen astrologischen Ausflügen ;-). Alle Sessions wurden aufgezeichnet und werden hoffentlich bald auf der Macoun WebSite neben den Folien und ggf. Beispielcode zum Download der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

Samstag:

Zu einer kurzen Keynote der Veranstalter Chris Hauser und Thomas Biedorf, die uns u.a. mitteilten, das wir bei anhaltendem Teilnehmerwachstum die WWDC im Jahre 2075 einholen, kam als „one more thing“ Ulli Kusterer auf die Bühne und zeigte anhand einiger realer Beispiele wie man besser nicht programmiert bzw. was man im Userinterface dringend sein lassen sollte.

Danach begrüßte uns Peter Maurer (@petermaurer) im großen Saal mit der Session „Indie, aber wie?“ auf der Metaebene. Peter hat uns hier an seinen eigenen Erfahrungen als Indie Entwickler teilhaben lassen und hat dabei auch den Tagträumern gleich mal den Kopf gewaschen: „Es gibt da noch einen Punkt, das Geld …. und das könnt Ihr komplett vergessen“, hat aber auch vor dem BurnOut gewarnt und folgende gute Analogie für Indie Entwickler aufgezeigt: „Sei kein CEO, sei ein Farmer“. Er rief die anwesenden Entwickler dazu auf immer Fair miteinander umzugehen und zusammenzuhalten und brachte folgendes Zitat aus Bill & Ted’s excellent adventure „Be excellent to each other!“. Bzgl. der Kunden empfahl er jeden zu Supporten: Zahler, Tester, Piraten und auch Deppen, denn aus jedem kann ein neuer Kunde entwachsen und jedes Feedback ist wertvoll. Abgeschlossen hat er damit, das zum Erfolg Gedult und Glück gehört und man auch einfach mal machen muss, der Erfolg kommt dann schon von selber. Vortragsfolien

Als nächstes hat Pascal Biehler (@pbihler) seinen „kommunikativen Stabilbaukasten“ ausgepackt und darüber referiert, wie man eine permanente Client-Server-Kommunikation trotz widriger Onlineverbindungen realisieren kann. Hierzu hat er seine MacRunner App aus dem letzten Jahr um ein Online tracking der Wegpunkte ergänzt und als Lösung http / https Verbindungen präsentiert. Die Session war sehr Codelastig und auch noch zweisprachig, da er die Serverseite parallel mittels Java implementiert hat. Anregungen für eigene Entwicklungen sind somit reichlich vorhanden. Vortragsfolien

In der Mittagspause bin ich in alter Gewohnheit einfach mal in die Kantine des Hauses gelaufen und habe hier gegen meinen Hunger Geschnetzeltes mit Reis, Gemüse und Salat bekommen, zu meiner Überraschung auch noch kostenfrei. Laut der Orga war das allerdings nicht so bestellt, nunja geschmeckt und satt gemacht hat es. Zwischen den Sessions konnte man sich übrigens immer an Kaffee, Tee, Softdrinks, Brezeln, Croissants und Kuchen bedienen.

Nach dem Mittag hat Stefan Hafeneger (@stefanhafeneger) zur „Einführung in die AV-Foundation“ geladenen und im Beispielprojekt ein kleiner Tool geschrieben, mit dem man mehrere AV Clips aneinanderfügen und mit einer zusätzlichen Tonspur versehen kann. Anregung und Beispiele genug für eigene Entwicklungen mit der AV-Foundation.

Die Vorträge des ersten Tages beendet hat Amin Negm-Awad (@cocoading) mit „Prototypen in Objective-C“. Alleine wegen seines Vortragsstils ist Amin beliebt aber auch sein tiefes Objective-C Wissen ist beeindruckend und hat mich nach 5 min. völlig abgehängt. Langweilig war der Vortrag aber trotzdem nicht und auch wenn bei der Sinnfrage erstmal nur gesagt werden kann, „Weil es eben geht!“ konnte hier sicher jeder etwas für sich mitnehmen. Achja, der EffZee hat leider 0:3 verloren 🙁

Der Tag endete dann im bei einer von Dreimannzelt (@dreimannzelt) organisierten und gesponserten Party im Lokalbahnhof. Es gab ein vorzügliches Buffet und viele nette Unterhaltungen und lauter zufriedene Gesichter. Die Community der Macoun hatte sich diese Party seit langem gewünscht und es wurde niemand enttäuscht. Wenn in in FFM bin ist es schon Tradition, dass ich mit einem Freund in die Frankfurter Innenstadt in den TechnoClub gehe. So bin ich also nach der Party noch weitergezogen und die Nacht wurde mit 4 Std. Schlaf verdammt kurz.

Sonntag:

Auch der zweite Macoun Tag begann bei strahlendem Sonnenschein, wie schon in den letzen Jahren, irgendwas müssen wir Mac Entwickler richtig machen 😉

Mit dem ersten Vortrag von Andy Abgottspon (@aaweb) über „Visuelle Gestenerkennung“ verflog auch schnell die Müdigkeit, denn er hat hier „Minority Report für Arme @ Home“ auf dem iPad gezeigt, und wie schnell man mit den entsprechenden Libraries nur mit Handgesten seine Fotos sortieren oder ein Spiel steuern kann. Er hat dabei genau die richtige Mischung gefunden zwischen Code Beispielen und Ideenzünder, bin mal gespannt was man hierzu in Zukunft im AppStore finden wird.

Als nächstes stieg Norbert M. Doerner (@cdfinder) mit dem Thema „Gurke iTunes – Files aufs Fon“ auf die Bühne. Er zeigte auf welche Möglichkeiten man hat Dateien unter iOS vom Rechner auf das Device zu seiner App zu bekommen. Hierbei wurden die Vor- und Nachteile folgender vier Wege aufgezeigt: simple über iTunes, komplex via Bonjour und Netzwerkprotokoll oder über die Cloud-Dienste iCloud und Dropbox. Jeder Weg hat seine Besonderheiten und je nach Anwendungsfall kann ein anderer der Richtige sein. Nicht vergessen wurde auch der Hinweis auf das deutsche Datenschutzrecht und das man bei personenbezogenen Daten und der Nutzung von Cloud Diensten sehr vorsichtig sein muss um hier rechtlich auf der sauberen Seite zu stehen.

Die Mittagspause habe ich mit Matthias Hitz und Bassem El-Tamimi wenige Fußschritte entfernt beim Libanesen verbracht, sehr leckeres Essen, Urlaubserlebnisse, Sprachkultur und mal was anderes als das übliche Fastfood.

Mit wenigen Minuten Verspätung habe ich es dann in Frank Illenbergers (@depth42) Vortrag zu „Zeichnen auflösungsunabhängig“ geschafft. Er hat hier gezeigt wie sich die verschiedenen Displayauflösungen auf Zeichnungen und die Skalierung dieser auswirken und wie man welche Probleme lösen kann, bzw. bei welchen man auch einfach abwägen muss, was besser ist.

Der letzte Vortrag der Macoun 2011 im großen Saal war von Ortwin Gentz (@futuretap) über „iOS 5 Appearance Customization“. Er hat gezeigt wie man die Standart UI-Controls anpassen und modifizieren kann, und was vor iOS5 noch nicht ging, bzw. was man auch unter iOS5 noch selber machen muss. Ich nehme hier für mich mit, das man sich UI Customization Probleme einhandeln kann, die man eigentlich nicht haben möchte 😉

Der Abend klang dann in geselliger Runde im Depot 1899 aus. Hier habe ich, wie schon in den letzten beiden Tagen alte Freunde und neue Bekannte getroffen und das Feelgood Gefühl der gesamten Veranstaltung hat sich auch hier fortgesetzt. Die Entwickler Community ist super und nimmt neue gerne auf. Schade das die Macoun 2011 schon wieder vorbei ist, ich hätte mit Euch noch ein paar Tage länger verbringen können.

Abschließend sei gesagt, ich habe selber eine Zeitlang als Technischer Projektleiter für Events von 100 bis 6000 Teilnehmern bei einem Weltweiten IT-Unternehmen gearbeitet und weiss wie viel Arbeit hinter solch einer Veranstaltung steckt. Diese Arbeit ehrenamtlich zu leisten und ein so Reibungsloses nahezu Perfektes Event auf die Beine zu stellen, dazu gehört neben Mut und Fleiss auch ein großes Stück Wahnsinn und Enthusiasmus. Hierzu meinen größten Respekt vor Eurer Leistung.

Man kommt nicht umher anzuerkennen, das Chris Hauser (@doktorhauser) und Thomas Biedorf (@eltom) für die deutsche Mac Entwickler Community etwas einmaliges geschaffen haben. Hierfür gebührt den beiden großer Dank. Zu Danken gibt es aber auch dem gesamten ehrenamtlichem Team, der Technik, den Mikrofon-Mädels, den Speakern und allen andern helfenden Händen, die zum Gelingen der Macoun beigetragen haben. Und auch Danke an die super Community.

Ich freue mich auf die Macoun 2012, bis dahin gilt es erstmal die neu gewonnen Ideen weiterzutreiben.

3 Gedanken zu „Das war die Macoun 2011“

  1. Ich war wohl mit 57 Jahren der älteste Teilnehmer und in meinem Leben auf vielen Veranstaltungen technischer Art, aber so ein Niveau an Disziplin und auch gegenseitiger Unterstützung habe ich selten erlebt. Mal abgesehen davon, daß da Leute am Werk waren, die doch tatsächlich wissen was sie tun. So betrachtet kann ich getrost vergessen in Rente zu gehen, denn die junge Generation von Entwicklern hat eine Eigenschaft, die sehr wichtig ist: da ist ein leuchten in den Augen und eine Kreativität und die wird noch für einige Üerrachungen sorgen. Wichtig war der Punkt: Leute vergeßt das mit dem Geld….obwohl, naja das wird schon richtig verstanden meine ich. Alos nochmal Danke….

  2. Vielen Dank für die löblichen Worte, das tut gut nach all dem Stress und den vielen vielen Stunden an Vorbereitung! 🙂

    Gruß, Thomas

Kommentare sind geschlossen.