Vodka tasting – The good, the bad and the ugly – oder so…

Seit 10 Jahren fahre ich im Herbst mit guten Freunden in den Wochenendurlaub. Früher ging es in einen der Center Parcs und seit drei Jahren ist unsere Homebase der Landal Green Parc in Hoog Vaals, direkt im Dreiländereck bei Aachen.

Und wie jedes Jahr ist wieder unsere große Cocktailbar mit dabei. Da sich im Laufe der Jahre so einige Spirits der gleichen Gattung ansammeln, haben wir vor zwei Jahren mit einem RUM tasting angefangen, letztes Jahr haben wir Tequila verköstigt und dieses Jahr war nun unsere Vodka Sammlung an der Reihe.

Folgende Vodkas haben sich in unserer BAR angesammelt:

  • Absolut Blue
  • Absolut Citron
  • Absolut Kurant
  • Absolut Mandrin
  • Absolut Vanilia
  • Kauffman Soft
  • Moskovskaya
  • Starka Russian Vodka
  • Żubrówka

Diese neun Sorten wurden jeweils bei Zimmertemperatur verköstigt und zwischendurch mit Weißbrot neutralisiert. Außerdem wurden dazu einige Informationen zum jeweiligen Produkt serviert, siehe Links.

Waren wir bisher davon ausgegangen, das es sich bei Vodka immer um „Kartoffelschnaps“ handelt, sind wir nun schlauer. Vodka wird in der Regel aus Getreide, Kartoffeln oder Melasse hergestellt. Was den „Schnaps“ zum Vodka macht, ist die Filtration, wodurch die Schwebstoffe und Fuselöle entfernt werden und letztendlich im Optimum nur Wasser und Ethanol übrig bleibt. Je besser gefiltert umso reiner der Vodka.

Die vier Probanden kamen in etwa zu folgendem subjektiven Ergebnis 😉

Guter Standard zum Mixen, geht auch mal pur:

Moskovskaya ist ein russischer Vodka, der aus Getreide hergestellt wird. Er hat 40% Vol. und wird in der Regel in der 0,5 Liter Flasche verkauft, diese ist auch in Russland üblich. Der Preis liegt bei ca. 16,- EUR/Liter. Er hat einen kräftigen Geschmack und man merkt Ihm deutlich seinen Alkoholgehalt an (Zunge & Rachen werden schön warm). Zum Mixen ein guter Einstieg, zum pur Trinken geht er noch so gerade durch.

Absolut Blue ist ein schwedischer Vodka, der in Ahus seit 1879 aus Winterweizen und Wasser aus eigener Quelle produziert wird. Er hat 40% Vol. und wird in einer speziellen Flaschenform, die einer Apotheker-Flasche nachempfunden ist, mit 0,7 Liter verkauft. Absolut ist weltweit einer der meistgetrunkenen Vodkas. Der Preis liegt bei ca. 17,- EUR/Liter. Im Vergleich zum Moskovskaya ist der Absolut deutlich milder, der Alkohol sticht nicht so stark hervor und er brennt auch nicht so stark. Zum Mixen einer der beliebtesten Vodkas und auch pur kann man ihn mal geniessen.

Vodka pur, mixen wäre eine Schande

Żubrówka ist ein polnischer Vodka, der aus Roggen hergestellt und mit duftendem Mariengras aromatisiert wird. Er hat 40% Vol. und wird in Flaschegrößen 0,5/0,7/1,0 Liter verkauft. Żubrówka bezeichnet sowohl eine Vodka-Marke von Polmos Białystok als auch eine Vodka-Gattung. Der Preis liegt bei ca. 18,- EUR/Liter. Der Grashalm in der Flasche dient nur der Optik und hat keine Auswirkung auf den Geschmack, welcher in Richtung Limette/Zitrone/Waldmeister geht und Ihn zu etwas besonderen macht. Den Original Żubrówka sollte man nur pur trinken und bei Zimmertemperatur genießen damit er das volle Aroma entfaltet. In Deutschland trifft man im Einzelhandel häufig auf den von Underberg vertriebenen Grasovka, welcher im Geschmack allerdings deutlich unrunder als das von uns verköstigte Original ist. Wem Grasovka schmeckt sollte unbedingt das Original probieren, alle anderen auch 😉 (ARD Videoblog über Żubrówka).

Kauffman Soft ist ein premium Luxus Vodka aus Russland, der aus den besten Weizen Ernten hergestellt und mit Honig und Ginsengwurzelextrakten verfeinert wird. Kauffman gibt es seit 2000 und gehört heute bereits zu den absoluten Premium Marken weltweit. Er hat 40% Vol. und wird in einer von Saint-Gobain gefertigten besonderen 0,7 Liter Flasche verkauft. Der Preis liegt bei ca. 78,- EUR/Liter. Er duftet nach Getreide und ist im Geschmack absolut samtig und rein, hier trifft der Begriff „Wässerchen“ wirklich zu. Wer Vodka mag sollte Ihn unbedingt mal probieren. Es gibt Ihn auch noch als Kauffman Hard, auch dieser ist empfehlenswert. Kauffman Vodka wird nur in Jahren mit ausgezeichneter Weizen Ernte produziert.

Starka Russian Vodka ist ein in Eichenfässern gelagerter Vodka aus Russland. Starka gibt es schon seit über 500 Jahren in Russland, Polen und Litauen. Traditionell wurde zur Geburt eines Sohnes ein Fass Vodka vergraben und zu seiner Hochzeit wieder ausgegraben. Der verköstigte Starka Russian Vodka hat 43% Vol., ist bernsteinfarben und wird in der 0,5 Liter Flasche zum Preis von ca. 44,- EUR/Liter verkauft. Er ist neben dem in der Regel glasklaren reinen Vodkas eine Besonderheit und erinnert eher an einen Wiskey oder Rum. Auch Geschmacklich geht es mehr in diese Richtung und er ist sehr aromatisch durch die Fasslagerung.

Finger weg, das Zeuch braucht kein Mensch

Zuletzt haben wir vier verschiedene aromatisierte Vodkas von Absolut verkostet. Es handelte sich jeweils um eine 50ml Probierflasche, die wir aber nur ca. zur Hälfte gelehrt haben. Es handelte sich um Absolut Citron, Kurant, Mandrin und Vanilia. Diese schmeckten allesamt sehr unnatürlich und eher chemisch. Pur möchte die keiner von uns nochmals trinken und ob wir die Reste dieser in einem Cocktail oder Longdrink verarbeiten werden wissen wir auch noch nicht, da der Geschmack einfach zu penetrant nach den Vitaminen B, A, S & F ist. Unser Fazit: Finger weg!

Und Du so?

Jetzt interessiert mich natürlich zum einen, hast Du einen der Vodkas auch schon mal getrunken und wenn ja wie hat er Dir geschmeckt. Gibt es weitere Vodkas die Du schon getrunken hast und mir empfehlen möchtest? Immer daran denken, Kommentare sind das Trinkgeld der Blogger 😉

2 Gedanken zu „Vodka tasting – The good, the bad and the ugly – oder so…“

  1. Über Weihnachten habe ich mit Freunden einen ähnlichen Test gemacht. Wir hatten Koskenkorva, Absolut, Smirnhoff, Danzka und Three Sixty Vodka in der Hausbar. Wasser diente als Neutraliesirer. Es sollte vielleicht erwähnt werden, daß der Test „blind“ gemacht wurde, nur einer (von 6) wußte welcher Vodka in welchem Glas war. Jeder Proband hatte einen Stern zu vergeben (da Weihnachten).
    Three Sixty hatte zum schluss die meisten Sterne gesammelt, Koskenkorva hatte zwei Sterne, die anderen gingen leer aus.

    Meine Eindrücke waren wie folgt:
    Three Sixty, der Gewinner war definitiv der leckerste Vodka – Vanille, Nuss und leichte Getreidenoten.
    Koskenkorva hatte wenig Geschmacksnoten war aber spritzig und weich.
    Smirnhoff hatte eher Ethanol-Charakter und brannte etwas in der Kehle.
    Absolut war zunächste angenehm erdig mit kräftigen Getreidenoten, war aber etwas sehr bitter im Nachklang. Danzka war indiskutabel, liegt evtl daran, daß er lange angebrochen in der Aluflasche stand.

    Ich teile die Meinung über aromatisierte Vodkas, daher findet man solche nicht in meiner Hausbar.

    1. Hi Jochen, vielen Dank für Deinen Kommentar, dann werde ich den Three Sixty mal auf den Einkaufszettel setzen 😉

Kommentare sind geschlossen.